Erfolgsfaktor Corporate Responsibility

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

  • Immer mehr Unternehmen richten ihre Geschäftsmodelle nach ESG-Anforderungen neu aus
  • Engagement in CSR bietet folgende Vorteile:
    • Imagegewinne für Marken und Unternehmen
    • Einsparungen bei Betriebs-, Personal- und Investitionskosten
    • Minimierung langfristiger Risiken
  • Allerdings sollte der Roll-out einer neuen CSR-Strategie wie jede Unternehmenstransformation sorgfältig geplant und agil umgesetzt werden.

Die in der Presse ausführlich diskutierte Ablösung von Emmanuel Faber als CEO von Danone im Jahr 2021 war symptomatisch für die gemischten Gefühle, die Investorencommunities gegenüber Corporate Responsibility hegen.

Fabers Vision war es, aus dem Konzern ein sozial verantwortliches Unternehmen zu formen. Zunächst konnte er dafür auf die Unterstützung des Aufsichtsrats zählen. Mit der Zeit wuchs allerdings der Widerstand von Anteilseignern. Sie warfen ihm vor, dass seine Ambitionen zu weit gingen und er Corporate Social Responsibility (CSR) – zu ihrem Nachteil – über die finanzielle Wertschöpfung stellte.

In der Tat betrachten bis heute viele Wirtschaftsführer Ausgaben für CSR und ESG als Kosten und nicht als Investitionen. Dennoch, das Blatt wendet sich. Gesellschaft und Regulierungsbehörden schenken den sozialen und ökologischen Auswirkungen unternehmerischer Tätigkeit mehr Beachtung. Und neue Daten zeigen eine positive Korrelation zwischen CSR und finanziellem Erfolg. Beides verleiht der Debatte neuen Schwung. 

Verantwortliches Handeln zahlt sich aus: Die positive Rendite von CSR

Imagegewinn

Obwohl immateriell, ist das Image eines Unternehmens zweifellos ein höchst wertvolles Gut. Die Dynamik der PR-Beratungsindustrie beweist das sehr eindrucksvoll. Eine offensive Position im ESG-Bereich fördert nachweislich die positive Wahrnehmung von Marken und steigert den Unternehmenswert.

57 % aller Verbraucher sind bereit, höhere Preise für nachhaltige Angebote zu bezahlen. Dies zeigt, dass mehr Engagement in sozialen und ökologischen Fragen viel zu höherer Kundenloyalität und Umsatzsteigerungen beitragen und sogar den Weg bereiten kann für Strategien zur Ausweitung der Geschäftstätigkeit.

Zudem scheint es, dass die pandemiebedingte Krise den Fokus der Kunden noch mehr auf CSR gelenkt hat: 70 % der Experten erwarten infolge von Covid-19 weiter steigende Erwartungen der Kunden an Corporate Responsibility.

Kostenreduktion

Unternehmen, die sich zu ihrer ökologischen, sozialen und unternehmerischen Verantwortung bekennen, leisten damit auch einen Beitrag zur Reduktion ihrer Kosten und Ausgaben. Neben den positiven Auswirkungen auf die Umwelt reduziert die eingeschränkte Nutzung von Ressourcen (Rohstoffen, Wasser, Energie etc.) auch variable und Investitionskosten. Laut McKinsey kann eine ESG-Strategie so das Betriebsergebnis um bis zu 60 % beeinflussen.

Hinzu kommt, dass sich CSR positiv auf die Kostenstruktur eines Unternehmens auswirkt. Verantwortliches Handeln ist eine Möglichkeit, Personalfluktuation zu reduzieren. Neue Generationen von Beschäftigten geben sich nicht länger mit klassischen Bezügen und Sozialleistungen zufrieden (obwohl die heute und auch in Zukunft geschätzt werden!). Jüngere Mitarbeitende erwarten darüber hinaus auch sinnstiftende Karriereperspektiven. Die Werte des Unternehmens und die Auswirkungen seines Handelns sind für sie von großer Bedeutung. Eine solide CSR-Strategie wird daher die Bemühungen von Unternehmen unterstützen, Beschäftigte zu gewinnen und zu binden. Sie sparen damit die Zeit und Ressourcen (d. h. die Kosten), die sie ansonsten für die Suche nach neuen Mitarbeitenden, deren Anwerbung und für Schulungsmaßnahmen aufwenden müssten.

Und das Sahnehäubchen? Engagiertere Beschäftigte arbeiten produktiver. Und nicht zuletzt können ESG-orientierte Unternehmen leichter neue Investoren gewinnen und sich zu günstigeren Konditionen finanzieren. 

Risikominimierung

Was unserer Erde und unserer Gesellschaft nutzt, nutzt letztlich auch den Unternehmen. Das mag selbstverständlich klingen, kann aber dennoch nicht genug betont werden – insbesondere vor dem Hintergrund, dass laut Schätzungen 80 % der weltweit größten Unternehmen physischen oder Marktrisiken ausgesetzt sind, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen.

Unternehmen, die ESG höhere Priorität einräumen, gelingt es eher, Produkthaftungsrisiken und Kritik aus der Gesellschaft zu begrenzen und gleichzeitig gute Beziehungen zu Regulierern und anderen Interessenvertretern zu pflegen.

Entscheidend ist, dass vorbildliches Verhalten in CSR langfristig den Wert eines Unternehmens steigert und weitere Vorteile bringt. Studien konnten zeigen, dass „aus jedem Dollar, der im Jahr 1993 in wertorientierte Portfolios von “in hohem Maße nachhaltig arbeitenden” Unternehmen investiert wurde, bis zum Jahresende 2010 22,60 Dollar wurden. Im Gegensatz dazu wuchs jeder in Portfolios von “in geringem Maße nachhaltig arbeitenden” Unternehmen investierte Dollar in derselben Zeit nur auf 15,40 Dollar an.

Wie Sie maximalen Nutzen aus Ihrer CSR-Investition ziehen

Die Argumente für Corporate Responsibility sind klar und überzeugend: Wer Gutes tut, dem geht es gut. Das gilt, so lange Investitionen in CSR gut gemanagt werden. Um Verbesserungen in ihrem CSR-Profil zu erreichen, müssen Unternehmen in der Regel ihre Organisation und ihren Betrieb zumindest teilweise transformieren. Und solche Transformationsprogramme lassen sich nicht immer problemlos erfolgreich umsetzen. Tatsächlich wird geschätzt, dass 70 % dieser Programme scheitern.

Für eine erfolgreiche Umsetzung Ihrer Transformationspläne mit optimalen Ergebnissen sollten Sie sich klare Ziele stecken und klare Erwartungen formulieren, die Sie an alle Beteiligten kommunizieren. Dazu mag es notwendig sein, sich nicht nur an traditionellen Kennzahlen wie ROI oder IRR (Internal Rate of Return) zu orientieren. Sie erweisen sich als weniger geeignet zur Bewertung der Wertschöpfung in verschiedenen Dimensionen und über lange Zeiträume hinweg.

Außerdem empfiehlt sich eine sehr sorgfältige Planung Ihrer Transformationsinitiativen: Solche strategischen Programme beziehen in der Regel viele Beteiligte und Parameter ein und erfordern daher eine solide, datenbasierte Roadmap.

Und last but not least: Der Erfolg jeder Transformationsinitiative hängt von der Fähigkeit des Unternehmens ab, flexibel und agil zu handeln, wenn Pläne an unerwartete Umstände oder Veränderungen der Marktbedingungen angepasst werden müssen.  

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